mit K 2447 und m3 5312 sowie k3 1627(alle VEF)
Bilder © Karl Riedling, 2013Aus Anlass des 100-jährigen Betriebsjubiläums des K-Triebwagens 2447 des VEF gelangte dieser im Zweiwagenzug abwechselnd mit einem Beiwagen der Type m3 und k3(neu) zum Einsatz. Zur Feier des Jubilars wurde daher dort, wo es keine originalgetreue Besteckung gab (wie auf den Neubaustrecken in der Tokiostraße und beim Hauptbahnhof), der 2247 als"Geburtstagssonderzug" besteckt.
Die Sonderfahrt war erfreulich gut besucht; zum Leidwesen der "alten Hasen" allerdings auch von Teilnehmern, die mit dem Ablauf einer Foto-Sonderfahrt noch herzlich wenig Erfahrung hatten, und in deren Sprachgebrauch das Wort "Fotolinie" sehr offensichtlich nicht vorkam. So pflegten die Fotohalte unabänderlicher Weise so abzulaufen: Die "alten Hasen" mit ihrem mehr oder weniger schweren Gerät stürmen in die Richtung, aus der in Anbetracht des Sonnenstandes und der umgebenden Gebäude die attraktivsten Aufnahmen zu erwarten sind, dieweilen das Zugpersonal sich um die passende Besteckung kümmert. Kaum steht die Gruppe der "alten Hasen" in einer für eine angenehme Perspektive optimalen Entfernung, und das Zugpersonal geht in Deckung, tröpfeln die Newcomer, einer nach dem anderen, aus der Garnitur. Die wahren Individualisten richten ihre Schritte zum entgegengesetzten Ende des Zuges und bauen sich dort gemächlich so auf, dass sie auf möglichst vielen Fotos drauf sind. Die Herdenmenschen hingegen beschließen, dass man nicht so weit zu gehen braucht (ist ja anstrengend, und wozu hat man ein Weitwinkelobjektiv?), und stellen sich auf halber Distanz zwischen der langsam ungeduldig werdenden Fotolinie und der Garnitur auf. Nach einer Reihe mehr oder weniger freundlicher Einladungen, sich doch bitte aus dem Bild zu begeben, latschen sie halt - in Gottes Namen - Richtung Fotolinie, um sich unmittelbar vor dieser aufzubauen. Die Kameraleins, die sie stolz vor sich her tragen, haben natürlich alle nur ein LCD-Display, auf dem man dann, wenn die Sonne für die Aufnahme gut steht, so gut wie nichts sieht (was viel Zeit für die Bildkomposition erfordert), und das Ganze wird noch dadurch verschärft, dass die an Jahren Reiferen der Newcomer halt auch schon ein bisserl weitsichtig sind und die Kamera mit ausgestreckten Armen möglichst weit von sich weg halten müssen. Die "alten Hasen", die zuerst vor Ort waren, haben damit die Alternativen, den Vordergrund ihrer Aufnahmen mit fremden Hinterköpfen, Ellbogen oder mehr oder weniger bunten Kompaktkameras zu garnieren. Ohne diese Ingredienzien geht zunächst einmal nichts. Irgendwann, wenn genug Zeit ist, löst sich das Problem, sobald die Newcomer mit ihrer fotografischen Beute zufrieden von dannen ziehen (nach dem fünften Fotohalt wenigstens nicht mehr mitten durchs Bild); aber wenn der Folgezug schon dräuend naht, kann es schon passieren (wie dem Fotografen beim Fotohalt am Landstraßer Gürtel), dass Sekundenbruchteile, nachdem endlich einigermaßen freie Sicht auf den Zug und damit die erste und einzige Gelegenheit besteht, auf den Auslöser drücken zu können, ihm jemand von der Seite ins Bild läuft. Ein hohes Maß an Frustrationstoleranz ist angesagt...
Um eine wirklichkeitsnahe Schilderung der Sonderfahrt zu geben, habe ich mich entschlossen, zumindest einen Teil jener Aufnahmen bewusst nicht wegzulassen, auf denen sich die lieben Mit-Teilnehmer mehr oder weniger prominent ins Bild gesetzt haben. Zumindest als abschreckendes Beispiel sind sie immer noch zu gebrauchen.
Weitere Bilder und Informationen zu dieser Veranstaltung finden Sie unter http://www.vef.at/240.Sonderfahrt/240-Sonderf.htm
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